Philosophen-Gemüse: über die soziale Bedeutung des Gartens
Ich stelle mir gelegentlich die Frage, was ein Garten und das Gärtnern mit mir als Mensch gemacht hat. Klar, es dient dem seelischen Gleichgewicht und dem körperlichen Ausgleich. Aber es hat mich auch in Kontakt gebracht oder besser: wieder in Kontakt gebracht mit Menschen, mit denen ich keine Kommunikationsgrundlage hatte. Platt gesagt: Gärtnern sorgt für Gesprächsstoff. In meinem Beruf bewege ich mich hauptsächlich unter meinesgleichen und da der 90% meiner Zeit und Gedanken in Anspruch nimmt, bin ich nicht gerade gesellig. Nicht mal ein Haustier habe ich (leider), und immer über das Wetter reden, ist keine dauerhafte Lösung. Irgendwann wird man zum Diogenes in der Tonne. Das Gärtnern hat diesen Zustand aufgebrochen. Kaum fängt man an, Gemüse anzubauen, kommt man ins Gespräch. Man tauscht Erfahrungen, Jungpflanzen, Saatgut. Man teilt seine Ernte. Und schon der Akt des Teilens schafft eine Verbindung zwischen Menschen. Wer gibt, der bekommt (normalerweise) auch...