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Gartengroßkampftag

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Zu zweit schafft man interessanterweise mehr als doppelt so viel im Garten... jedenfalls wurde heute, da der Mitbewohner wieder im Garten zur Höchstform auflief, mal wirklich viel geschafft: gejähtet, gepflanzt, gesät, die Wege in Ordnung gebracht, die Zierbeete entrümpelt. Und wie immer, wenn der Mitbewohner in Aktion ist, kann man anschließend vom Gartenweg essen - also fast. Jetzt herrscht wieder etwas mehr Ordnung im Beet. Denn während ich meist vollauf beschäftigt bin, das Gemüse zu hegen und aufzuziehen, widmet sich der Mitbewohner den eher kosmetischen Eingriffen, die aber letztlich der Übersicht und dem Vermeiden von grüner Hölle sehr zugute kommen. Inzwischen sind fast alle Sommersaaten im Beet. Und erstmals haben es auch Tomaten in meinen Garten geschafft, obwohl ich das eigentlich nie wollte. Aber ich habe nicht genug Platz auf dem Balkon, so what... Wenn ich Zeit dafür habe, rupfe ich ausufernde Sträucher in der Zierrabatte und zerkleinere das Grün, um es als Mulch in

Und schwups - Sommer !!!

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Es ist schon verwunderlich, wie der Garten mit einer Wettersaison umgeht. Erst bleibt es kühl und regnet und alles entwickelt sich langsam im Garten, geht gar nicht voran. Und kaum ist es mal zehn Tage am Stück wärmer, <puff> die grüne Hölle explodiert und sieht aus, als hätten wir schon drei Wochen Sommer. Zwei Tage hat es gebraucht, bis ich die Wildnis halbwegs im Griff hatte. Es sieht etwas chaotisiert aus, aber das hat viele Gründe: zum Einen sind einige Pflanzen schon sehr groß - die Saatgut-Blüher wie der Mangold, der Ampfer und die Kamille-Büsche, andere Pflanzen durch die Witterung noch sehr klein, wie die Möhren, der Salat usw. Dadurch entstehen große Lücken, die von weitem unbepflanzt aussehen... Durch das Stehenlassen derer, die Ausblühen sollen, passiert es dieses Jahr auch, dass eine einzelne Möhre zwischen den Erbsen steht, ein Mangold im Bohnenfeld und damit optisch für mehr Unordnung sorgt als sonst. Ich muss auch sagen, dass manche Pflanzen und Sträucher inzwi

Nee, also wissen se, nee...

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Also wirklich nicht. Gleich vorweg: die Stimmung ist mies im Beet. Irgendwas läuft schief dieses Jahr. 80% meiner Voranzucht hat das Keimblattstadium nicht überstanden und ist verstorben. Einfach so. ich kann es mir einzig durch die kühle Witterung erklären - ja, ja, ich weiß, angeblich war der April wieder zu warm, aber NICHT HIER IN OBERFRANKEN. Hier kamen wir oft nicht über die 10°-Marke hinaus und das ist einfach zu kalt für Tomate und Co. Selbst die Kohlrabi sanken irgendwann nieder. Und am kommenden Wochenende soll's ja mal wieder schneien. So wächst natürlich kein Gemüse. Im Garten direkt Gesätes machte sich - etwas - besser, aber dann kam die erste Dürrephase, kombiniert mit einem Wasserrohrbruch im Garten, so dass es kein Wasser gab. Die Regentonne war leer, es fiel kein Tropfen Wasser vom Himmel und aus dem Wasserhahn - nichts. Ich gieße ohnehin nicht gerne Trinkwasser, aber was soll ich denn machen??? Ein paar Tage habe ich also Wasser in Kanistern vom Dorfbach rauf in

Neues vom Balkon

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Ha, es gibt ihn noch, den Balkongarten! Wo einst alles begann mit Buddels Buddelleidenschaft, ist es mit den jahren aber übersichtlicher geworden. Nichtsdestotrotz ist der Balkon noch immer ein Zentrum für Anzucht und Abhärten der Jungpflanzen - und klimatisch bevorteilt: hier keimt's schneller als im Garten. Und so grünt es hier schon im Kasten: aus einer Laune heraus hab ich etwas überalterte Radieschensaat in die Kästen gesät, voilà! Der Rosmarin blüht zum ersten Mal, nachdem er den Winter ganz 'cool' überstanden hat. Im Pflanzenkindergarten (haha, hier macht der Begriff mal Sinn) sind sie noch etwas verhalten, wenn auch fast alle brav gekeimt. Ein Überraschungsgast hat sich im Topf bei dem überwinternden Strauchbasilikum gezeigt: Tomaten. Rechts im Topf haben sich zwei Goethepflänzchen von meinem Sukkulententisch niedergelassen, aber das links im Topf sind tatsächlich Tomaten, die irgendwie mit der Erde in den Topf geraten sind - wahrscheinlich mit

Wir säen uns in Schwung

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So viel Wind in den letzten zehn Tagen, man fühlt sich wie an der Nordsee... Mir soll's recht sein, ich liebe den Norden. Nichtsdestotrotz war heute nach so vielen fiesen Regentagen das perfekte Gartenwetter: sonnig, nicht zu warm, windig. Der Boden ist so vollgesogen mit Wasser, dass er zum Säen geradezu einläd. Ackerbohnen und Radieschen sind schon eine Woche im Beet, heute kamen die frühen Möhren, Pastinaken, Haferwurz, Melde, Spinat und Zwiebeln dazu. Was letztes Jahr zu klein blieb an Zwiebeln, wird dieses Jahr gesteckt. Ansonsten bin ich ja große Partisanin der Säzwiebel - Zwiebeln stecken kann jeder, aber Aussäen erfordert Geduld und Fingerspitzengefühl. Ganz davon abgesehen gibt es keine alten fränkischen Zwiebeln als Steckzwiebeln... Nachdem der Mitbewohner ja so erfolgreich den Knoblauch letzten Herbst gepflanzt hat und sich am stetig wachsenden Lauchschlot erfreut, wurde er jetzt auch offiziell der Verantwortliche für die Erbsen im Garten. Erbsen säen ist nicht so f

Rezept: Möhre 1666

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In meinem ersten Beitrag zu historischen Gemüsesorten ging es um die Möhre, ein Urgestein unserer Küchengärten. Elssholtz empfiehlt in seinem Gartenbuch von 1666 als Zubereitungsart das scheibenweise Ausbacken im Teigmantel. Klingt mühsam, die kleinen Scheibchen in Teig zu wenden und dann irgendwie ins Fett zu manövrieren... Nicht mit unseren Kilomöhren! Die Jaunes du Doubs hatten manches mal 5 und mehr Zentimeter im Durchmesser und ließen sich für dieses Rezept prima einsetzen: Also, man nehme eine dicke Möhre, schneide sie in nicht zu dünne Scheiben  und wende sie in einem dünnen Backteig nach Wahl (mit Wasser, mit Bier,...  etc.). Ab in die Pfanne - raus auf den Teller Gaumenlevel: ganz ordentlich. Recht gehaltvoll. Man muss experimentieren mit dem Teig, wie würzig man ihn haben möchte, und mit der Hitze, je nachdem, wie knusprig man es möchte. Mit Sauerrahm oder Kräuterquark ist es ein einfaches, aber leckeres Gericht.

An den Sauzahn, fertig, los!

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Der Termin prangte ja schon lange im Kalender: Erstes Märzwochenende: Ansäen. Und so nutzten wir den trüben, aber halbwegs trockenen Samstag, um im Garten Klarbeet zu machen. Ich war ein wenig beschämt am Abend. Denn während ich wie immer plan- und strukturlos gerodet, gehackt, geräumt und gegräpelt habe, hatte der Mitbewohner im Handumdrehen systematisch die Gemüsebeete mit dem Sauzahn umgepflügt, den Rest vom Flächenkompost untergeharkt und die Beete allesamt exakt gerade gezogen und geglättet. Zack zack - fertig zur Aussaat. Öhm... Irgendwie packt's ihn immer mehr, den Mitbewohner, der sich stets ziert und über den Garten lästert, Widerwillen vorspielt und sich gerne stundenlang mit bedeutungslosem Unkraut aufhält. Aber der Ehrgeiz zündete offenbar, aus dem Wirrwarr der winterlichen Beete mit Gemüseresten und verwittertem Grünschnitt saubere, startklare Beete zu machen. Natürlich viel zu exakt, aber was soll's, die Ordnung wandelt sich von selbst in Chaos. Und ja, es hat

Der Garten und ich: das erste Jahr

Ein Jahr ist nun ins Land gezogen, ein Jahr wollte ich mir geben, um aus der Wildnis einen veritablen Garten zu machen. Man soll sich nicht selbst loben, aber ich glaube, es ist geglückt. Es IST ein Garten. Und ein Hort des Friedens. Jeder fühlt sich wohl, Mensch und Tier. Und Pflanze natürlich. Der Garten zeigt sich erkenntlich für die Pflege, für die vielen Gedanken, die ich mir um ihn gemacht habe, die vielen Stunden, die ich ihm gewidmet habe. Er zeigt es, indem er dieses Jahr sichtlich erholt aussieht. Natürlich, er funktionierte als Ökosystem auch ohne mich. Aber nun ist es ein kultiviertes Stück Land UND ein funktionierendes Ökosystem. Meine Hand griff manchmal ordnend und regulierend ein und schuf für die verschiedenen Pflanzen angemessen Platz, die kleinen und die großen, die Kulturpflanzen und die Unkräuter. Fast alle Pflanzen aus dem alten Bestand sehen dieses Jahr deutlich besser aus als letztes Jahr, als sie nicht nur durch die Radikalkur vom letzten Sommer ziemlich gesc

Ganz oder gar nicht? Oder halb?? Der Kampf mit dem Plastik...

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Wenn ich über dieses Thema nachdenke, entweicht mir jedesmal ein tiefer, ratloser Seufzer... Ihr wisst, mein Gärtchen schreibt sich auf die Fahne, ein historisch informiertes zu sein, dessen Bepflanzung und Bewirtschaftung am Modell anno dazumal orientiert ist. Gärtnern wie vor 100 Jahren. Der größte Dorn in meinem Gärtnerauge sind daher Dinge aus Plastik, denn die dürften eigentlich gar nicht existieren - zumindest nicht in meinem Garten. Mein großer Eimer: Plastik. Mein Komposter: Plastik. Das Fenster im Frühbeet: Plastik und dergleichen mehr. Ich mühe mich schon, nur Pflanzgefäße aus Ton im Garten zu haben, eine Regentonne und eine Gießkanne aus Metall, Pflanzschilder aus Tontöpfchen und Rankgerüste aus Zweigen. Ich habe schon viel Erfindungsreichtum aufgewandt, um Kunststoffe nicht in meinen Garten zu lassen, aber an manchen Punkten beginne ich zu (ver-)zweifeln, denn die Gegenwart lässt mir quasi keine Alternativen neben jenen aus Plastik Fantastik.  Ich habe monat

Vom Umlegen des Schalters

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Sperriger Titel, oder? Vielleicht fällt mir später noch ein besserer ein. Aber worauf ich hinaus will: es ist wieder passiert. Genau wie letztes Jahr. Es stellt sich bei mir im Herbst, spätestens Ende November eine Gartenmüdigkeit ein und man will nicht mehr so recht im Garten werkeln und graben, da alles verblüht ist, das meiste geerntet und das Licht kaum noch den Erdboden erreicht. Der Zyklus des Gartenjahres geht dem Ende entgegen und wie bei den Pflanzen so ist auch meine Kraft aufgebraucht und ich möchte in die Winterpause. Man mummelt sich ein und schaut von drinnen nach draußen in die dunkle, bisweilen gefrorene Welt. Die Tage werden ja auch kürzer und warum sollte mein zivilisierter Biorhythmus darauf nicht reagieren? Man kann es auch schlicht Unlust und Überdruss nennen, die sich nach über 9 Monaten Pflanzenaufzucht und -pflege einstellt. Man möchte mal 'was anderes sehen und tun. Aber das erklärt nicht, was letzte Woche passiert ist. Man muss wirklich sagen, von ein

Das erste Jahr

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Die letzten Gemüse verweilen in der Erde, aber die Beete sind weitesgehend still gelegt. Das war es also - 2018, das erste Gartenjahr. Zeit für ein Resumee. Hui und... weniger hui im Beet: Die Knaller-Gewächse , die den besten und schönsten Ertrag gebracht und mich fast autark gemacht haben: Wintermöhren : ich sage nur: Das Kilo Möhre - am Stück! Die letzten Riesenmöhren werde ich wohl ernten, wenn ich die Wintermöhren fürs nächste Jahr sähe. Das war wirklich ein Premiumgemüse. Und sie hat - obwohl sie als Wintermöhre ja nicht für besonders süßes Aroma bekannt ist - den Geschmackstest gegen die gekaufte Biomöhre um Längen bestanden. Da steckt enorm Aroma-Wums drin. Ackerbohne : trug sogar zweimal und hat in den milden Tagen des Jahreswechsels allen Ernstes nochmal angefangen zu blühen... nicht umzubringen! Salat : vor allem im Frühling und Frühsommer reichlich vorhanden Cocozelle : unkompliziert und schädlingsfrei Radieschen : in allen Sorten ein Renner. Wenn man die