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Es werden Posts vom März, 2019 angezeigt.

Neues vom Balkon

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Ha, es gibt ihn noch, den Balkongarten! Wo einst alles begann mit Buddels Buddelleidenschaft, ist es mit den jahren aber übersichtlicher geworden. Nichtsdestotrotz ist der Balkon noch immer ein Zentrum für Anzucht und Abhärten der Jungpflanzen - und klimatisch bevorteilt: hier keimt's schneller als im Garten. Und so grünt es hier schon im Kasten: aus einer Laune heraus hab ich etwas überalterte Radieschensaat in die Kästen gesät, voilà! Der Rosmarin blüht zum ersten Mal, nachdem er den Winter ganz 'cool' überstanden hat. Im Pflanzenkindergarten (haha, hier macht der Begriff mal Sinn) sind sie noch etwas verhalten, wenn auch fast alle brav gekeimt. Ein Überraschungsgast hat sich im Topf bei dem überwinternden Strauchbasilikum gezeigt: Tomaten. Rechts im Topf haben sich zwei Goethepflänzchen von meinem Sukkulententisch niedergelassen, aber das links im Topf sind tatsächlich Tomaten, die irgendwie mit der Erde in den Topf geraten sind - wahrscheinlich mit

Wir säen uns in Schwung

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So viel Wind in den letzten zehn Tagen, man fühlt sich wie an der Nordsee... Mir soll's recht sein, ich liebe den Norden. Nichtsdestotrotz war heute nach so vielen fiesen Regentagen das perfekte Gartenwetter: sonnig, nicht zu warm, windig. Der Boden ist so vollgesogen mit Wasser, dass er zum Säen geradezu einläd. Ackerbohnen und Radieschen sind schon eine Woche im Beet, heute kamen die frühen Möhren, Pastinaken, Haferwurz, Melde, Spinat und Zwiebeln dazu. Was letztes Jahr zu klein blieb an Zwiebeln, wird dieses Jahr gesteckt. Ansonsten bin ich ja große Partisanin der Säzwiebel - Zwiebeln stecken kann jeder, aber Aussäen erfordert Geduld und Fingerspitzengefühl. Ganz davon abgesehen gibt es keine alten fränkischen Zwiebeln als Steckzwiebeln... Nachdem der Mitbewohner ja so erfolgreich den Knoblauch letzten Herbst gepflanzt hat und sich am stetig wachsenden Lauchschlot erfreut, wurde er jetzt auch offiziell der Verantwortliche für die Erbsen im Garten. Erbsen säen ist nicht so f

Rezept: Möhre 1666

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In meinem ersten Beitrag zu historischen Gemüsesorten ging es um die Möhre, ein Urgestein unserer Küchengärten. Elssholtz empfiehlt in seinem Gartenbuch von 1666 als Zubereitungsart das scheibenweise Ausbacken im Teigmantel. Klingt mühsam, die kleinen Scheibchen in Teig zu wenden und dann irgendwie ins Fett zu manövrieren... Nicht mit unseren Kilomöhren! Die Jaunes du Doubs hatten manches mal 5 und mehr Zentimeter im Durchmesser und ließen sich für dieses Rezept prima einsetzen: Also, man nehme eine dicke Möhre, schneide sie in nicht zu dünne Scheiben  und wende sie in einem dünnen Backteig nach Wahl (mit Wasser, mit Bier,...  etc.). Ab in die Pfanne - raus auf den Teller Gaumenlevel: ganz ordentlich. Recht gehaltvoll. Man muss experimentieren mit dem Teig, wie würzig man ihn haben möchte, und mit der Hitze, je nachdem, wie knusprig man es möchte. Mit Sauerrahm oder Kräuterquark ist es ein einfaches, aber leckeres Gericht.

An den Sauzahn, fertig, los!

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Der Termin prangte ja schon lange im Kalender: Erstes Märzwochenende: Ansäen. Und so nutzten wir den trüben, aber halbwegs trockenen Samstag, um im Garten Klarbeet zu machen. Ich war ein wenig beschämt am Abend. Denn während ich wie immer plan- und strukturlos gerodet, gehackt, geräumt und gegräpelt habe, hatte der Mitbewohner im Handumdrehen systematisch die Gemüsebeete mit dem Sauzahn umgepflügt, den Rest vom Flächenkompost untergeharkt und die Beete allesamt exakt gerade gezogen und geglättet. Zack zack - fertig zur Aussaat. Öhm... Irgendwie packt's ihn immer mehr, den Mitbewohner, der sich stets ziert und über den Garten lästert, Widerwillen vorspielt und sich gerne stundenlang mit bedeutungslosem Unkraut aufhält. Aber der Ehrgeiz zündete offenbar, aus dem Wirrwarr der winterlichen Beete mit Gemüseresten und verwittertem Grünschnitt saubere, startklare Beete zu machen. Natürlich viel zu exakt, aber was soll's, die Ordnung wandelt sich von selbst in Chaos. Und ja, es hat