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Es werden Posts vom März, 2020 angezeigt.

Gebt alles, ihr Keimlinge!

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Dieses Jahr habe ich die Frostbeulen wieder ins Büro verfrachtet: Tomate und Paprika dürfen an die warme Heizung gelehnt aufgehen und tun das auch brav. Wenn es so weiter läuft, wird's wieder ein Tomatenjahr...

"Ich hab's doch gesagt!" Oder: Die Corona-Pandemie aus Gärtner-Sicht

Seit ich meinen Garten habe und Gemüse anbaue, schwingt auch immer ein wenig die Idee mit, wenigstens die Fähigkeiten zu erwerben, sich sein Essen selbst anbzubauen. Der Selbstversorger-Gedanke. Zwar würden unsere Flächen niemals dafür ausreichen, aber zu verstehen, wie aus Saatgut etwas Essbares wird, was dabei alles schief laufen kann und wie man den gängisten Problemen begegnen kann, sorgt nicht nur für eine ungleich größere Wertschätzung gegenüber Nahrungsmitteln insgesamt, sondern auch für ein irgendwie ruhigeres Gefühl. Ich habe immer zum Mitbewohner gesagt: bricht die Hungerkrise aus, haben wir noch das Gärtchen. Und schlimmstenfalls könnten wir uns auch teilweise autark organisieren. Der Garten ist auch eine Art Trainingslager für Krisenzeiten - oder alternative Lebensmodelle. Für den Mitbewohner ist das ein Grund seines Interesses am Garten. Gleichzeitig zerstört er den Gedanken regelmäßig mit dem Hinweis, dass wir im Falle einer "echten" Krise mit dramatischem Man

2020. Es geht wieder los.

Das dritte Gartenjahr startete in den ersten Märztagen. Nachdem die Beete vorbereitet wurden, der nur halb verrottete Grünschnitt untergegraben und Kompost (wie haben großartige Komposterde dieses Jahr!) ausgebracht wurde, konnten die ersten Saaten (Radieschen, Spinat, Feldsalat, Wintermöhren) raus. Aber da es die letzten 14 Tage eher kalt (und wiedermal trocken) war, geht die Saat erstmal nur zögerlich auf - gestern schauten nur ein paar einsame Radieschenkeimlinge aus der Erde. Aber jetzt haben wir erstmal eine Pause, die nächsten Saaten kommen erst im April. Die Zeit haben wir also genutzt, mal die Rabatte und das Steinbeet in Ordnung zu bringen. Das Steinbeet war vom Kaskadenthymian - ein Teufelszeug - schon halb überwuchert und die Quecken nahmen auch schon überhand. Kaskadenthymian schmeckt übrigens hervorragend intensiv und lässt sich prima trocknen. Aber er ist extrem engagiert im Wachstum. Der Mitbewohner hat noch der Mahonienhecke am Steinbeet eine schicke Frisur verpa

Der Mitbewohner

Er taucht ja immer mal wieder auf. Im Blog. im Garten. Inzwischen ist er eine Institution: Buddels Mitbewohner. Eigentlich mag er keine Gärten, weil zu viel unkontrollierte Natur. Und Gemüse ist sowieso nicht seine Leibspeise. Aber es zieht ihn magisch an, das Grün. Der Gedanke an Autarkie, Selbstversorgung und - ja - geordnete Natur ziehen ihn immer wieder über den Gartenzaun. Und so sind wir über die Zeit ein gutes Team geworden: ich herrsche über die Gemüsebeete, er über die dekorativen Beete. Und er ist Unkraut-Beauftragter. Und auch wenn er sich immer wieder als Naturskeptiker gibt: er ist fasziniert, was aus einem Samenkorn so alles entsteht. Er staunt. Er wundert sich. Er streichelt Hummeln durch ihren Pelz, hilft Maikäfern wieder auf die Beine und baut Laubhaufen für Igel. Der Mitbewohner ist unter seiner Krawattenträger-Schale ein ganz großer Naturschätzer und -schützer. Das Fluchen gehört halt einfach zum (Unkraut-)Geschäft...

Der Tag, an dem Buddel verschwand

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Mein letzter Post im alten Blog war am 8. Juni 2019. Das ist lange her. Wenn ich bemerke, dass in einem gut gepflegten Blog plötzlich die Postings abbrechen, dann beschleicht mich immer die Frage, ob etwas passiert ist? Denn so plötzlich verliert man ja nicht das Interesse am Bloggen. Ja, es ist etwas passiert. Und nichts Gutes. Das hat das Jahr ein bisschen zum Auseinanderfallen gebracht. Aber seien wir ehrlich: das letzte Jahr war auch als Gartenjahr ziemlich schwierig. Die Anzucht ist schiefgelaufen und so musste ich mit Verspätung neu beginnen, was für manche Gemüse zu spät war. 2019 war wieder ein brutal trockenes Jahr. Und mir war vieles zu viel. Ich war froh, als die Saison dann endlich vorbei war. Neues Jahr, neuer Anfang. Und irgendwann packte mich dann auch der Gartentrieb wieder. Aber vieles hat sich verändert, auch Buddel. Ich habe nicht mehr so viel Zeit wie früher für meinen Garten. Deshalb sind die Ambitionen geschrumpft und die Arbeit wurde ökonomischer gestaltet.