Ohne Wasser kein Gemüse. Thema Bewässerung.

Ende März wurde der Regen regelrecht abgeschaltet und seither ist es trocken. Mehr noch: jetzt ist es seit einer Woche warm und sonnig und man kann zusehen, wie die Erdschichten immer tiefer austrocken. Was nutzt eine Regentonne, wenn sie sich nie füllt?
Bewässerung war ein Grund warum das letzte Gartenjahr so mau war. Dee anhaltende Trockenheit wollte ich nicht mit tausenden Litern Trinkwasser ausgleichen und habe sehr zögerlich gegossen, wo es ging gemulcht, aber außer den Tomaten merkte man dem Gemüse das auch an. Unkraut findet wundersamerweise immer Wasser. Irgendwo. Es hört nie auf zu wachsen...

Dieses Jahr stehe ich voraussichtlich vor dem gleichen Problem, weshalb die Frage nach sparsamer und effizienter Bewässerung mich immer stärker beschäftigt:

Bewässerungssysteme und so lasse ich außen vor. Das ist mit kostspieligem Equipment ud Aufwand verbunden, den ich in meinem (nicht eigenen) Garten einfach nicht möchte.
Ich muss noch mal meine historischen Gartenbücher dazu befragen, aber ich erinnere mich nicht daran, da irgendwas drüber gelesen zu haben.

O l l a s : keine Erfahrungswerte, klingt aber plausibel und ist für solitäre große Pflanzen wie Tomaten, Zucchini oder Kürbis vielleicht auch umsetzbar. Im großen Garten müsste man aber dennoch jede Menge dieser Tontöppe vergraben... Ich wohne zwar in einem Keramikerdorf und würde sicher jemanden finden, der sowas herstellen kann. Billig wird das aber nicht und dann leistet man sich Ollas gar nicht erst in erforderlicher Menge.
Selberbasteln aus Pflanztöpfen machen manche, ist mir aber gleichfalls in der nötigen Anzahl einfach zu viel.

G i e ß l ö c h e r : Letztes Jahr habe ich bei großen Pflanzen Löcher in den Erdboden Richtung Wurzelwerk gebohrt und da hinein gegossen mit dem Zeil, weniger die Oberfläche und gleich die tieferen Erdschichten zu bewässern. Hat an sich gut funktioniert, aber die Löcher verschlämmen immer wieder und bei dichter gedrängten Pflanzen wird das auch schon mal eine gelenkige Angelegenheit, mit der Gießkanne in die Löcher zu gießen... Eine Ja-aber-Lösung.
Ähnlich ist es übrigens mit B e w ä s s e r u n g s g r ä b e n, die ich für Pflanzreihen von Salat oder Mangeold gezogen habe. Letztlich verringert man die Oberflächenbefeuchtung und damit Verdunstung, weil man das Wasser schneller in tiefere Schichten leitet. Alles besser, aber noch nicht optimal.

G i e ß t r i c h t e r : In eine ähnliche Richtung geht meine glorreiche Idee, mit dem Trichter zu gießen: zum Gießen würde ich einen Trichter in den Boden nahe der Pflanze stecken und ebenfalls gleich in tiefere Schichten wässern. Hab ich noch nicht ausprobiert. Es könnte eine zeitaufwändige Sache werden, wenn das Wasser nur langsam versickert und man deshalb pro Pflanze mitnutenlang warten muss.

F l a s c h e n b e w ä s s e r u n g : Man kennt ja diese Aufsätze für Plastikflaschen, die man dann in die Erde steckt für eine quasi Tröpfchenbewässerung. Seufz. Wie sieht da aus... so viel Plastikflaschen im Beet. Nein, nicht meine Lösung der Wahl.

Dann bin ich eher für die Plastikvariante der Ollas zu haben, die wenigstens diese teure Anschaffung vermeidet:
P l a s t i k f l a s c h e n  löchern und eingraben. Die Frage ist, ob es funktioniert. Ich weiß, eigentlich versuche ich Plastik aus dem Garten fern zu halten... aber hier wiege ich das Upcycling von recycelbaren PET-Flaschen gegen die Verschwendung von Trinkwasser auf. Einen Tod muss man sterben...
Das ist im Moment zumindest für größere und durstige Gewächse meine favorisierte Lösung, wenn der Gießtrichter nix wird.
Und für kleinere Gewächse die Gießgräben in Kombination mit viel Mulch. Schneckenprobleme hab ich ja immerhin keine.

Auf dem Balkon in Kübeln gehe ich das Problem schon lange mulchmäßig an und belege die Töpfe mit Keramikscherben oder Muscheln. An der Nordsee gibt es wunderbare riesige Austern, die sich hervorragend als Topfmulch machen...

Im übrigen  e n t l a u b e  ich auch immer wieder, um die Verdunstung zu begrenzen. Wenn eine Pflanze sehr viel Laub macht, dann entferne ich die allergrößten Blätter ab und zu, das hat wirklich einen Effekt, den man vor allem bei Kübelpflanzen gut beobachten kann, weil sie weniger schnell wieder durstig die Blätter hängen lassen.



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